Deutschland - Mosel-Saar-Ruwer
Bremmer Calmont - Flora & Fauna
Oberhalb des Moseldorfes Bremm erhebt sich der Bremmer "Calmont". Mit einer Höhe von 380 Metern und einer Hangneigung von bis zu 68 % gilt er als der steilste Weinberg Europas, in dem zahlreiche seltene Pflanzen und Tiere ihr Domizil gefunden haben. Im unlängst erschlossenen Klettersteig durch den "Calmont" soll der Wanderer durch persönliche Erfahrungen und Eindrücke Verständnis für die aufwendige Arbeit des Winzers in diesen Extremstlagen geweckt werden und somit die Bereitschaft, einen angemessenen Preis für die dort erzeugten hochwertigen Weine zu bezahlen.
Domizil Trockenmauer
So profitiert beispielsweise die Mauereidechse von den Hohlräumen der Trockenmauern dadurch, dass sie darin frostfrei überwintern und ihren Wärmehaushalt regulieren kann.
Schlingnatter
Die Schlingnatter ist wiederum auf die Mauereidechse als Nahrungslieferant angewiesen. Ihr dienen die Mauerhohlräume als Versteck und die heißen Steine als "Sonnenterrasse".
Apollofalter
Die Raupen des Apollofalters sind auf den weißen Mauerpfeffer als Hauptfutterlieferant angewiesen. Ohne die intensive Arbeit der Winzer würde sich die Natur diese Kulturlandschaft zurückerobern, Brombeergebüsch und Schwarzdornhecken würden den Mauerpfeffer verdrängen und somit dem Apollofalter dessen Lebensraum entziehen.
Uhu & Co.
Gegen die Mittagszeit, wenn der Boden aufgeheizt ist und sich eine Thermik entwickelt hat, kann der Wanderer Greifvögel wie Milane, Bussarde und Falken bei deren Flugspielen beobachten. Des Nachts gleitet lautlos der stolze Uhu, ein Nachtgreifvogel, übers Moseltal, um Beute - darunter auch Enten - zu erjagen.
Zippammer
Die Zippammer, ein kleiner Vogel, der gerne in Terrassenweinbergen lebt, ist hier das ganze Jahr über zu beobachten. Mauereidechsen und die äußerst seltene Smaragdeidechsen huschen über den Schieferfels, und die harmlose Schlingnatter, oftmals mit der Kreuzotter verwechselt, sonnt sich im stillen Winkel.
Bunte Schmetterlinge, allen voran der edle Apollofalter, werden dem aufmerksamen Wanderer im Juni begegnen.
Kraniche
Im Herbst kann der eindrucksvolle Zug der Kraniche beobachtet werden. Zu hunderten ziehen diese hoch über den "Calmont" hinweg in ihr Winterquartier.