03.November 2010

Der Weinjahrgang 2010 in den 13 deutschen Anbaugebieten

Das Deutsche Weininstitut (DWI) gibt nachfolgend einen Überblick, wie sich der Weinjahrgang 2010 in den dreizehn deutschen Weinbaugebieten präsentiert.


SAALE-UNSTRUT
Im nördlichsten deutschen Qualitätsweinbaugebiet kam es durch einen strengen und langen Winter zu größeren Frostschäden in den Weinbergen, die schon sehr früh die Hoffnungen auf gute Erträge zunichte machten. Dabei wären die Chancen dafür gut gewesen, denn im Gegensatz zu den meisten anderen Anbaugebieten gab es Saale und Unstrut keine Verrieselungen während der Rebblüte. Von überdurchschnittlich hohen Niederschlägen im August blieben die ostdeutschen Winzer aber auch nicht verschont.

Die mehrwöchige Lese war bis Ende September von nasskalter Witterung geprägt. Erst in der zweiten Lesehälfte Anfang Oktober zeigte sich der ersehnte Altweibersommer. In der zweiten Oktoberwoche traten schon erste Nachtfröste auf. Aufgrund der eingangs erwähnten Frostschäden fiel die diesjährige Erntemenge erneut sehr klein aus.

Immerhin stieg der Hektarertrag gegenüber dem letzen Jahr leicht von 37 auf 45 hl. Insgesamt rechnet das Amt für Landwirtschaft mit einer Ernte von 3,1 Mill. Litern. Den aktuellen Jahrgang prägen überwiegend leichte und spritzige Weine.


SACHSEN
Nach einer extrem kleinen Vorjahresernte konnten die sächsischen Winzer auch 2010 nur sehr wenige Trauben einbringen. Zwar gab es in diesem Jahr keine Frostschäden, dafür aber Hagelschlag südlich von Meißen. Das Lesegut war durch die feuchte Witterung sehr angegriffen und musste sobald wie möglich eingebracht werden. Vielerorts wurden zwei Lesedurchgänge durchgeführt.

Die Mostgewichte lagen beim Müller-Thurgau im Schnitt bei 70° Oechsle, beim Riesling bei 80° und beim Weiß- und Spätburgunder bei ca. 85 °. Die besten Resultate brachte der Traminer mit 90° Oechsle. Noch im Juli hatte Aussicht
auf eine mengenmäßige Normalernte bestanden, doch der nasse August machte die Hoffnungen zunichte. Kaum mehr als 25 hl/ha beträgt der erneute Minimalertrag, das entspricht einer Erntemenge für das gesamte Anbaugebiet von etwa 11.500 hl.


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