Der Weinjahrgang 2010 in den 13 deutschen Anbaugebieten
Das Deutsche Weininstitut (DWI) gibt nachfolgend einen Überblick, wie sich der Weinjahrgang 2010 in den dreizehn deutschen Weinbaugebieten präsentiert.
PFALZ
Schon in der zweiten Augusthälfte war in der Pfalz erster Federweißer aus dem Jahrgang 2010 erhältlich. Die Hauptlese begann dann in den ersten Septembertagen recht turbulentund ging Mitte Oktober ruhig zu Ende. Ursächlich dafür war die Wetterwende während der Lesezeit, als endlich die sonnigen Herbsttage mit kühlen Nächten eintrafen. Sie hielten
den Gesundheitszustand der Trauben stabil. So konnten die spätreifenden Sorten wie Riesling, Weiß- und Grauburgunder noch von der Herbstsonne profitieren und eine fruchtige Aromatik ausprägen.
Der 2010er Jahrgang präsentiert sich in der Pfalz ausnahmslos mit Mostgewichten im Qualitäts- und Prädikatsweinbereich, die geringfügig unter dem langjährigen Mittel liegen. Aber es wurden durchaus auch Spitzenmostgewichte von über 250° Oechsle erzielt. Es dominieren jedoch rassige, spritzige und frische Weißweine. Sie werden sich nach Ansicht
der Fachleute nicht durch Kraft und Schmelz, sondern durch Frische, Frucht und Brillanz auszeichnen. Der Alkoholgehalt wird vermutlich um 12 % Vol. liegen.
Auch die Rotweine fallen weniger kräftig aus. Der 2010er ist somit ein solider Jahrgang, wie er noch in den 1980er und 90er Jahren zur Normalität in der Pfalz gehörte. Hinsichtlich der Menge enttäuscht der Jahrgang 2010. Die gesamte Erntemenge dürfte lediglich 1,65 Mill. hl betragen, in den letzen zehn Jahren lag der Ertrag bei durchschnittlich 2,4 Mill. hl.
Das bedeutet einen Ertragsausfall von rund 30 Prozent und die kleinste Ernte seit Mitte der achtziger Jahre. Noch weitaus größere, witterungsbedingte Ertragsausfälle gab es durch starke Hagelschäden in der Südpfalz und im nördlichen Bereich der Mittelhaardt.