03.November 2010

Der Weinjahrgang 2010 in den 13 deutschen Anbaugebieten

Das Deutsche Weininstitut (DWI) gibt nachfolgend einen Überblick, wie sich der Weinjahrgang 2010 in den dreizehn deutschen Weinbaugebieten präsentiert.

„Derartige Schwankungen hatten wir noch nie“, heißt es beim Weinbauverband Mosel. Während an der Mittel- und Obermosel die Erträge noch zufriedenstellend ausfielen, gab es vor allem an der Mittelmosel flussabwärts von Bernkastel sowie an der Terrassenmosel größere Einbußen. Weniger als die Hälfte der Vorjahresernte melden dort viele Weingüter.

Nach Sorten betrachtet erreichten Riesling, Weiß- und Spätburgunder 70 hl/ha, Kerner und Müller-Thurgau etwa 80 hl/ha, Dornfelder 90 hl/ha und Elbling 100 hl/ha. Die selektive Lese und die Sortierung des Erntegutes waren in diesem Jahrgang eine besondere Herausforderung. Qualitätsorientierte Betriebe
absolvierten oft mehrere Lesedurchgänge im gleichen Weinberg. Nach der kleinen Ernte und der Absatzerholung im Export sind die Fassweinpreise bereits spürbar gestiegen.

NAHE
Nach dem Erntebeginn an der Nahe um den 20. September wurden die letzten Weinberge in diesem Jahr in der zweiten Oktoberhälfte abgeerntet. Die Mostgewichte liegen 2010 zwar etwas niedriger als im Vorjahr, aber immer noch recht hoch. Portugieser erreichte im Schnitt gut 70°, Müller-Thurgau fast 80° und Dornfelder, Spätburgunder und Riesling um die 85° Oechsle.

Dementsprechend werden Nahe-Weine dieses Jahrgangs etwas weniger
Alkohol als in den Vorjahren aufweisen. Der Prädikatsweinanteil liegt insgesamt bei etwa bei einem Viertel, die Rieslingmoste könnten zur Hälfte als Prädikatswein vermarktet werden. Mit noch akzeptablen Erträgen und guten Mostgewichten präsentieren sich vor allem Dornfelder und die Burgundersorten. Jahrgangsprägend für alle Sorten ist die frische Fruchtsäure.

Eine selektive Lese führte neben den bereits bei der Rebblüte aufgetretenen Verrieselungen zu einem relativ geringen Durchschnittsertrag. Er liegt mit
etwa 65 hl/ha um 25 % unter einem Normalertrag und erreicht für das gesamte
Anbaugebiet ca. 265.000 hl. Die Fassweinpreise für Riesling und Dornfelder haben bereits etwas angezogen, auch bei den Direktvermarktern sollten einzelne Weine knapper und damit moderat teurer werden.


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