II. Trollinger-Vernatsch-Gipfeltreffen in Heilbronner Wein Villa
Die Weinregionen Südtirol und Württemberg rücken näher zusammen. Beim II.Trollinger-Vernatsch-Gipfeltreffen in der Heilbronner Wein Villa waren sich die Teilnehmer einig: Dieser Dialog muss fortgesetzt werden.
Der „Brückenschlag über die Alpen“ soll das Profil der beiden „Brüder“ schärfen und den Blick des Verbrauchers auf die regionalen Spezialitäten lenken.
Dass nach dem ersten Trollinger-Vernatsch-Gipfel 2006 auf der Neuen Heilbronner Hütte im Montafon Fortschritte in Qualität und Stilistik gemacht wurden, stellten die Teilnehmer des zweiten vinophilen Treffens übereinstimmend fest. Die Experten stellten die besten Württemberger Trollinger- und Südtiroler Vernatsch-Weine auf die Probe.
Kritisch wurde in der Heilbronner Wein Villa über Ausbauverfahren, Alkolholvolumen, Trinktemperaturen, Altersstruktur der Weingenießer und anderes diskutiert. Die Bilanz: „Der Trollinger gewinnt durch Frucht, der Vernatsch durch Struktur. Beide haben eine gute Zukunft.“
Wichtig ist nach Meinung der Fachleute, dass das die regionalen Unterschiede „nicht glatt gebügelt werden“ und das Profil der Regionen deutlich schmeckbar bleibt: „Trollinger und Vernatsch sind Lebensgefühl.“ Vernatsch und Trollinger passen mit ihren traditionellen Werten nach Meinung auch von Württembergs Weinbauverbandspräsident Hermann Hohl als authentische, fruchtige, leichte, frische und damit moderne Weine vor dem Hintergrund der aktuellen Alkoholdiskussion und des entsprechend moderaten Konsumverhaltens ideal in die heutige Genuss-Welt.
In Württemberg, wohin der „Tirolinger“ im 17. Jahrhundert kam und zum Wein-Nationalgetränk wurde, rief 1998 der damalige Vorsitzende der Württemberger Weingüter Martin Heinrich (Heilbronn) den für alle Gruppierungen (Genossenschaften, Kellereien, Selbstvermarkter) offenen Trollinger-Wettbewerb ins Leben.
Dr. Othmar Kiem aus Gargazzone bei Meran organisiert seit 2004 den Südtiroler Vernatsch-Cup. Beide Wettbewerbe haben das Ziel, die Qualitätsanstrengungen der Erzeuger zu fördern und mit der Positionierung der regionaltypischen Sorten auch die Regionen zu stärken. Als regionale Spezialität mit Alleinstellungsmerkmal sind sie ein wichtiges Vermarktungsinstrument.
Der Trollinger-Vernatsch-Gipfel soll künftig in kürzeren Abständen stattfinden und über gemeinsame Aktionen die beiden Sorten im globalen Weinwettbewerb stärker positionieren.