Entspannte Lese nach Rekord-Reifezeit
Von: A. SchmitzMERTESDORF, 26.10.07. Mehr als 120 Tage von der Blüte bis zur Lese: Steillagen-Riesling an Mosel, Saar und Ruwer profitiert von den Wetterkapriolen des Jahrgangs 2007 – Höhere Mostpreise.
Wie kaum eine andere Rebsorte profitierte der Riesling von der extrem langen Reifephase. Zwischen der Blüte (die bereits Ende Mai abgeschlossen war) und dem Erntebeginn für den Riesling Anfang Oktober lagen in diesem Jahr mehr als 120 Tage. „Eine derart frühe Blüte gab es zuletzt vor 86 Jahren – im legendären Riesling-Jahrgang 1921“, sagte Schmitt. Und die Rieslinglese in den Steillagen ist noch nicht abgeschlossen.
Dieser „Jahrgang nach Maß“ (Adolf Schmitt) passt zur hervorragenden Absatzlage für Moselweine: Der Export boomt, mehr als 40 Prozent der Gesamtproduktion gehen ins Ausland. 374.000 Hektoliter Moselweine wurden im Zeitraum von August 2006 bis Juli 2007 ausgeführt – 7,1 Prozent mehr als in den zwölf Monaten davor.
Der Wert der Moselweinausfuhren stieg im gleichen Zeitraum sogar um 21,6 Prozent auf 109 Millionen Euro. Wichtigstes Abnehmerland sind die USA. Die größten Zuwächse gibt es in Norwegen. Auch auf dem deutschen Markt baute das Gebiet seine Position in den vergangenen Jahren aus, der Marktanteil für Moselweine im deutschen Lebensmitteleinzelhandel wuchs - bei gleichzeitig kleinen Ernten und steigendem Export - von fünf Prozent im Jahr 2004 auf sieben Prozent in 2005 und 2006, informierte Moselwein-Geschäftsführer Ansgar Schmitz.
Dritte Säule für den Absatz ist die Direktvermarktung. Fast die Hälfte aller in Deutschland verkauften Moselweine wurde im Jahr 2006 direkt von den Erzeugern an die Verbraucher geliefert bzw. im Weingut eingekauft. Hier spielt der Tourismus mit seit Jahren steigenden Gäste- und Übernachtungszahlen eine wichtige Rolle.