Weinjahrgang 2007 in Baden
Von: Peter Wohlfarth, Badischer WeinbauverbandFREIBURG. Wohl noch selten startete die Lese in Badens Weinbergen so früh. Frühreife Rebsorten wurden in den letzten Augusttagen geerntet. Müller-Thurgau Trauben wurden in den ersten Septembertagen bei guten Mostgewichtsgradationen bis 80°Oe, aber auch darüber gelesen.
Die Vegetationsperiode des Jahres 2007 startete nach einem extrem nassen und warmen Herbst 2006 und einem niederschlagsarmen Winter mit einer trockenen, heißen Witterungsphase von Anfang März bis Ende Mai.
Temperaturen von 28°C im April und im Mai von über 34°C führten zu einer sehr beschleunigten Rebenentwicklung im gesamten Badischen Anbaugebiet. Noch nie war in den zurückliegenden Jahrzehnten wie im Jahre 2007 die Rebblüte bereits Ende des Monats Mai abgeschlossen.
Bei spätblühenden Rebsorten und späteren Reblagen kam es, bedingt durch eine Kälteperiode zum Monatswechsel Mai und Juni zu einzelnen Verrieselungsschäden. Die Monate Juni, Juli und August waren durch ausreichende, zum Teil ergiebige Niederschlagsereignisse gekennzeichnet.
Der durch den frühen Blütebeginn vorhandene Vegetationsvorsprung spiegelt sich auch in einem frühen Reifebeginn bereits Mitte des Monats Juli wieder. Die wie in allen deutschen Anbaugebieten, auch in Baden im Jahre 2007 aufgetretenen Sonnenbrandschäden (16. und 17. Juli) weisen Sortenabhängig Schädigungsgrade der Beeren bis max. 10% auf.
Die Auswirkungen auf den Ernte-Ertrag bleiben insgesamt aber begrenzt. Aufgrund der sehr frühen und beschleunigten Vegetationsentwicklung und des Strebens um Qualität, haben Badens Winzer außerordentlich intensiv Laubarbeiten, Maßnahmen zur Ertragssteuerung und allgemeiner Kulturführung geleistet.
Die Laubbestände sind gesund und wüchsig. Bei geschätzten 90 hl/ha entspricht dies einer Gesamtweinmenge von ca. 1,3 Millionen Hektoliter für das Anbaugebiet Baden. Wohl noch selten startete die Lese in Badens Weinbergen so früh. Frühreife Rebsorten wurden in den letzten Augusttagen geerntet.
Müller-Thurgau Trauben wurden in den ersten Septembertagen bei guten Mostgewichtsgradationen bis 80° Oe, aber auch darüber gelesen. Ende der ersten Septemberwoche startet die Lese bei den Burgunderrebsorten, welche bei Eingriffen in die Ertragshöhe bereits beachtliche Mostgewichte zeigen.