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09.November 2011

Mosel - Leere Keller werden mit hervorragenden Qualitäten gefüllt

Region:  MOSEL
Von: Christoph Hofmaier

„Gigantisch“ und „sagenhaft“ sei das Ernteergebnis nach Meinung vieler Moselwinzer, wenn von diesem Erntejahr die Rede ist. Der Jahrgang 2011 reihe sich in die legendären Weinjahrgänge 1911, 1921, 1045 und 1971. Vorwiegend goldgelbe, vollreife, gesunde Trauben mit hohen Mostgewichten und idealer Fruchtsäure wurden von den Rebstöcken geschnitten. Solch ein Lesegut stellt besonders aromatische, fruchtige und harmonische Weine in Aussicht.

Florian Lauer, Ayler Kupp

Florian Lauer, Ayler Kupp

WILTINGEN/SAAR. Eine „Bilderbuchblüte“ sei es in diesem Jahr gewesen. Die  ausreichende Wasserversorgung im Sommer und der goldene Herbst habe den Winzern an Mosel, Saar und Ruwer eine „qualitativ und quantitativ herausragende Weinernte“ ermöglicht, erläuterte der Vorsitzende des Moselwein e.V Adolf Schmitt bei der Vorstellung der Erntebilanz für das Weinanbaugebiet Mosel.

Obwohl der früheste Austrieb und die früheste Rebblüte seit Aufzeichnungsbeginn, bedingt durch das außergewöhnlich warme Frühjahr, einen guten Jahrgang in Aussicht stellte,   ließen allerdings Frostschäden im Frühjahr, das Hagelereignis an der Mittelmosel Ende August und die häufigen Niederschläge im Sommer bis in den September hinein, zunächst keinen überragenden Jahrgang erwarten. 

Doch passte schließlich alles! Während normalerweise von der Rebblüte bis zur Lese 100 Tage vergehen, dauerte es in diesem Jahr bis zu 160 Tage; ganz klar zum Vorteil einer ausgeprägten Aromatik in den Beeren. Profitiert habe davon insbesondere der spätreifende Steillagen-Riesling. Statt Mitte Oktober, wie üblich, begann hier die Vorlese  bereits am 20.September und die Hauptlese am 26.September! Trotz deutlich höherer Ernteerträge seien „vollreife, gesunde Trauben mit Mostgewichten von 90 und mehr Grad Oechsle an der Tagesordnung“ gewesen. Viele qualitätsorientierte Winzer hätten in mehreren Lesedurchgängen geerntet.

Die bisher geschätzte Erntemenge für das Anbaugebiet Mosel beläuft sich auf 988.000 Hektoliter. Das sind 300.000 Hektoliter mehr als 2010! „Nach der sehr kleinen Erntemenge im Vorjahr füllt der 2011er die leeren Keller wieder auf, die Kundennachfrage kann bedient werden“, sagte Schmidt. Rund 92 Prozent der Erntemenge fallen auf die Weißweinerzeugung, der Rest auf Rosé und Rotwein mit zusammen 82.000 Hektoliter Ernteertrag.

Der Absatz von weißen Mosel-Qualitätsweinen im Ausland sei im Jahr 2010 in Wert und Menge um 31 Prozent gestiegen. Weiterhin führte der Moselwein e.V aus: “Die Mosel ist im Wert der ausgeführten Weine exportstärkstes deutsches Anbaugebiet. Im Zeitraum Juli 2010 bis Juni 2011 stieg der Weinexport von der Mosel gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Juli 2009 bis Juni 2010) um 12,1 Prozent im Wert und um 6,8 Prozent in der Menge.“ Im genannten Zeitraum seien rund 32,7 Millionen Liter Moselwein im Gesamtwert von 106,5 Millionen Euro exportiert worden.

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