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05.November 2009

Weinjahrgang 2009 - Ein Blick in die 13 deutschen Anbaugebiete

Region:  DEUTSCHLAND
Von: DWI-Info

MAINZ. Weniger ist manchmal mehr. Dies gilt in diesem Jahr für die Weinernte, denn die Qualitäten des Jahrgangs 2009 werden in allen dreizehn deutschen Weinbaugebieten durchweg mit der Note sehr gut bewertet. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mitteilt, konnten die Winzer im September und Oktober bei idealem Lesewetter durchweg gesundes und hoch reifes Lesegut mit harmonischen Fruchtsäuregehalten einbringen.

Die insgesamt als marktgerecht angesehene Erntemenge liegt nach
ersten Schätzungen etwas unter neun Millionen Hektolitern und somit zehn bis fünfzehn Prozent unter dem Vorjahresergebnis und sowie dem langjährigen Mittelwert. In den deutschen Kellern reifen in den nächsten Wochen und Monaten außergewöhnlich viele hochwertige, fruchtbetonte und gehaltvolle 2009er Weiß- und Rotweine heran, auf die sich die Weinfreunde schon freuen können. Das Deutsche Weininstitut gibt hier einen Überblick über die Ernteergebnisse in den einzelnen Weinregionen:

Ahr
An der Ahr begann die Hauptlese mit dem Frühburgunder am letzten Septemberwochenende und war vier Wochen darauf nach einem problemlosen Verlauf weitgehend abgeschlossen. Ohne eine weitere Selektion konnten kerngesunde Trauben bei gutem Wetter eingebracht werden. Leichte Schäden durch Winterfrost und eine Kälteperiode zur Weinblüte mit daraus resultierenden Verrieselungsschäden führten zu einer sehr bescheidenen Erntemenge von lediglich 65 hl/ ha, so die Schätzung des regionalen Weinbauverbandes. Dies entspricht einem Viertel weniger als der bereits unterdurchschnittliche Vorjahresertrag. Von der Schönwetterperiode im Spätsommer profitierte vor allem der Spätburgunder, die wichtigste Rebsorte der Ahr. Er zeigt sich sehr gut ausgefärbt und mit einem überdurchschnittlichen Mostgewicht von mehr als 90° Oechsle.

Baden
Nachdem am 14. September die Müller-Thurgau-Ernte in Baden begann, setzte eine Woche darauf die Hauptlese, unter anderem mit dem für Baden wichtigen Spätburgunder ein. Während im Süden bereits am 12. Oktober die Lese weitestgehend abgeschlossen war, dauerte sie, insbesondere wegen des spät reifenden Rieslings, in den nördlichen Bereichen bis Mitte Oktober. Ideale Witterungsbedingungen in der Hauptlesephase sorgten für einen ruhigen Herbstverlauf.

Der Jahrgang 2009 zeigte im Vergleich zum Vorjahr einen einwöchigen Reifevorsprung auf und wird als "großer Jahrgang“ eingestuft. Mostgewichte von 95° Oechsle waren keine Seltenheit, bei den Burgundern wurden oftmals die 100° Oechsle erreicht. Selbst der Gutedel des Markgräflerlandes kam auf durchschnittlich 85° Oechsle.

Somit kann der 2009er als Jahrgang mit einem außergewöhnlich hohen Prädikatsweinanteil von bis zu 90 % eingestuft werden. Die Mostgewichte lassen etwas gehaltvollere Weine als im Vorjahr erwarten. Die Die sonnige Herbstwitterung erlaubte die Lese ausschließlich reifen und gesunden Traubenmaterials mit einem harmonischen Fruchtsäureanteil. Der Spätburgunder zeigt eine Tieffarbigkeit und eine hervorragende Gesamtstruktur, die ein hohes Alterungspotential erwarten lässt.

Die weißen Jungweine präsentieren sich mit einer verspielten Fruchtaromatik und lassen sich mit dem Jahrgang 2007 vergleichen. Auch die weißen Burgundersorten gelten beim insgesamt sehr hochwertigen Weinjahrgang 2009 als besonders gelungen. Die trocken-warme Witterung ließ die Erntemenge schrumpfen. Lediglich 75 bis 80 hl/ha wurden eingebracht, das sind mindestens 10 % weniger als im Vorjahr. Hagel und Sturm, die im Mai die Bodenseeregion massiv schädigten, führten dort zu Ernteeinbußen von bis zu 60 %. Vor allem beim Weißwein hätten sich die badischen Winzer etwas höhere Erträge gewünscht. Hier werden moderate Preiserhöhungen nicht ausgeschlossen. Dagegen reichen die Rotweinvorräte und die aktuelle Ernte aus, um den Markt zu bedienen.

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