Ein Weiterer „Quereinsteiger“ ist Helmut Plunien vom Weingut Vols in Ayl. Der Quereinstieg von Helmut Plunien unterscheidet sich allerdings von der Mehrzahl seiner Kollegen darin, dass der Wechsel innerhalb seiner bisherigen Tätigkeit erfolgte – von Status des Angestellten zum Weingutsbesitzer.

Nachdem er Erfahrungen als Weinküfer in der Schweiz, danach 9 Jahre als Weingutsdirektor im fränkischen Bürgerspital in Würzburg sammeln konnte, führte ihn, den aus Wiltingen stammenden Weinfachmann, sein Weg zurück in die heimatlichen Gefilde, wo er die Bischöflichen Weingüter in Trier leitete. Seit September 2009 arbeitet er im eigenen Betrieb, dem Weingut Vols.

Dass er nicht nur im Vertrieb und Büro aktiv ist, spürt man spätestens, wenn man den Händedruck seiner kräftigen Hände verspürt. Neben seiner Hauptrebsorte Riesling (80%) baut er die Sorten Weißer Burgunder (7%), Spätburgunder (7%), Cabernet Sauvignan (4%) und Chardonnay (4%) an. 

Seine einer langen Spontan-Gärphase unterzogenen trockenen Rieslinge vermarktet Plunien nicht vor dem Monat Mai. Die Vinifikation erfolgt weder unter Verwendung von Reinzuchthefen noch von Schönungs- oder Behandlungsmitteln. Das Weingut Vols hat Plunien nach einer seiner besten Lagen, der Lage Vols benannt, die 1868 steuerlich ebenso hoch bewertet wurde wie der weltberühmte Scharzhofberg. Weitere Lagen des Weinguts sind Wiltinger Kupp, Wiltinger Schlangengraben, Ayler Kupp und Schlangengraben.

Glücklicherweise - wiederum für den Weinliebhaber - liegen die Preise der Vols-Weine in einem günstigeren Bereich als die des Scharzhofbergs. David Schildknecht, der „Abgesandte“ von Robert Parker für Deutschland, bewertet einige von Pluniens 2009er Rieslingen mit 88+ bzw. 90 und 90+ Punkten.

Doch was sagen diese Punkte aus? Wie schmeckt dem „normalen“ deutschen Kunden/Weinliebhaber ein 91+ Wein im Gegensatz zu einem 90+ Wein? Wie schmeckt im dieser Wein am Nachmittag, wie am Abend, wie bei diesem oder jenem Wetter, zu diesem oder jenem Anlass usw.? Vergessen wir das! Da hilft nur eines: Probieren und das trinken, was einem selber schmeckt! Mir haben Pluniens 2010er Weine gefallen. Wie sie Ihnen schmecken, finden Sie am besten selbst heraus.

Christoph Hofmaier