Extrem früher Lesebeginn in Baden - Spitzenweine werden erwartet
Von: Michael SchneiderFREIBURG. "Die Marktentwicklung für deutschen Wein ist zurzeit sehr gut. Auch in Baden sind die Keller leer, insofern wird der Jahrgang 2007 dringend benötigt. Baden hat durch seine hervorragenden klimatischen Verhältnisse bei der Qualität die Nase vorn.
Wir erwarten aus diesem Jahrgang Spitzenweine" , sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Freitag (7. September) in Freiburg im Breisgau bei der Herbstpressekonferenz des Badischen Weinbauverbandes.
Der derzeitige Traubenhang ließe auf einen in der Menge und Güte sehr hochwertigen badischen Weinjahrgang schließen, fügte der Minister hinzu. Trotz der kühlen Witterung im Juli und August betrage der Vegetationsvorsprung gegenüber dem langjährigen Mittel weiterhin rund zwei Wochen, so dass ungewohnt früh mit der Lese begonnen werden konnte.
Bereits Mitte August wurde die Frühsorte Solaris in Baden gelesen. Diese resistente Sorte wird mittlerweile auf einer Fläche von 35 Hektar in Baden, unter anderem für die Erzeugung von Federweißer, angebaut. Die Rebsorte Solaris wird im Rahmen der laufenden Novelle des Landesweinrechts auch klassifiziert und damit für den allgemeinen Anbau freigegeben.
Im Rahmen des EU-Förderprogramms "Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen" wurden im Jahr 2007 landesweit 2,3 Millionen Euro für rund 400 Hektar bewilligt. Die Installation von Tröpfchenbewässerungsanlagen wurde auf rund 45 Hektar landesweit mit einem Betrag von 1.800 Euro pro Hektar gefördert.
Das Programm wird im Anbaugebiet Baden nach wie vor sehr stark nachgefragt. Der Minister teilte in diesem Zusammenhang mit, dass für das Jahr 2008 vorgesehen ist, die Steillagenförderung in das EU-Förderprogramm mit aufzunehmen und die Fördersätze in Abhängigkeit von der Hangneigung zu staffeln.
Die Positionen zur Reform seien auch im Rahmen der Veranstaltung, die die CDU/CSU Bundestagsfraktion dieser Woche in Vogstburg-Burgheim (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) durchgeführt hatte, deutlich geworden. Es sei positiv, dass in den letzten Monaten eine gemeinsame deutsche Position erarbeitet worden sei, die von Land, Bund und den Weinbauverbänden auch vehement in Brüssel vertreten werde.
Im Jahr 2007 sei erstmals die Flächenabgabe für den Deutschen Weinfonds auf der Basis der Daten der Weinbaukartei der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg und dem Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg erhoben worden.
Die Zentralisierung der Erhebung habe einerseits zu einer Kostenreduktion und Effizienzsteigerung und andererseits zu einer Entlastung der Kommunen geführt. Außerdem sei der bürokratische Aufwand verringert worden. Die Umsetzung der Erhebung der Flächabgabe durch die Weinbauanstalten sei reibungslos verlaufen.