Mitgliederversammlung der Prädikatsweingüter beschließt Agenda 2015 für die Spitze der VDP Klassifikation
Durchbruch bei der Weiterentwicklung der verbandsinternen VDP Klassifikation
Ein großer Durchbruch bei der Weiterentwicklung der verbandsinternen Klassifikation gelang laut einer VDP-Pressemeldung der Mitgliederversammlung der Prädikatsweingüter (VDP) Anfang Juli 2006 bei ihrer Sitzung in Marienthal/Ahr.
Nach intensiven Diskussionen einigten sich die Delegierten darauf, die Kennzeichnung ihrer Spitzenweine zu vereinheitlichen. Die Regelungen sollen zeitlich gestaffelt umgesetzt und im Jahr 2015 in allen Betrieben eingehalten werden.
[Details zur VDP Klassifikation]
Den zentralen Punkt bildet dabei eine für alle Anbaugebiete einheitliche Regelung für alle Weine der obersten Kategorie, die den "Grand Crus" entsprechen. Der Oberbegriff für diese Kategorie lautet künftig "Erste Lage" und wird einheitlich mit dem Logo "Eins mit Traube" gekennzeichnet.
Alle Weine Kategorie "Erste Lage" werden nach gleichen terroir-orientierten, strengen Kriterien (vgl. VDP-Klassifikationsstatut von 2002) vinifiziert.
Innerhalb dieser Kategorie wird es in allen Gebieten trockene "Grosse Gewächse", sowie restsüße Spätlesen, Auslesen bis hin zur Trockenbeerenauslese geben können. Die Region definiert für die einzelnen Weinberge, welche Weintypen das Terroir optimal interpretieren.
[VDP-Traubenadler auf Flaschenkapsel signalisiert terroirgeprägte, handwerkliche Weinbereitung]
Schon ab dem Jahrgang 2006 müssen alle trockenen Weine aus der Spitze der Klassifikationspyramide, die alle als "Grosses Gewächs" bezeichnet werden, den gesetzlichen Anforderungen an den Begriff "trocken" genügen. Der als Marke geschützte Begriff "VDP. Grosses Gewächs" soll auf dem Etikett dieser Weine angebracht werden. Spätlese und andere Prädikate werden für die frucht- und edelsüßen Weine verwendet.
Langfristig und damit bis spätestens zum Jahr 2015 einigten sie sich auf eine konsequente Weiterentwicklung ihrer herkunftsgeprägten Klassifikation hin zu einem Verzicht der Verwendung von Lagennamen. Erste Lagen dürfen danach nur noch für Weine der obersten Kategorie verwandt werden.
Michael Prinz zu Salm-Salm freute sich über die Weitsicht und Vernunft der Mitglieder bei den Entscheidungen des Tages, die eine strikte Selbstbeschränkung von Ihnen fordern: "Die Klassifikationsbeschlüsse sind für die Zukunft und den Erfolg unserer gemeinsamen Sache elementar wichtig. Ich wage gar diese handwerklich gefertigten, kulturbeseelte, terroirgeprägten Weine als entscheidend für die Zukunft des deutschen Spitzenweinbaus zu bezeichnen.
Auf der nun erarbeiteten Grundlage bleiben uns in den einzelnen Regionen zwar noch viele Hausaufgaben, doch wir haben eine Vision, die uns ermöglicht, "Grands Crus" deutscher Herkunft zu erzeugen, die im Konzert der Großen Weine dieser Welt eine herausragende Partitur spielen werden."