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Deutschland - Archiv 2004

Weinmosternte von 10 bis 11 Mio. Hektoliter und gute Weinqualitäten bei stabilen Preisen erwartet

MAINZ, 17.09.04. Die Septembersonne lässt die Winzer derzeit strahlen, denn die Mostgewichte der Trauben schnellten in den vergangenen Wochen sprunghaft in die Höhe. Besonders frühreife Spezialitäten wie der Frühburgunder wurden bereits am 17. September mit rund 94 Grad Oechsle gelesen. Die übrigen Sorten bewegen sich zur Zeit auf einem gutem Qualitätsweinniveau wie im Durchschnitt der letzten Jahre.

"Grünlese" zur Ertragsregulierung

Für ihre Lese besteht, sofern sich die Witterung nicht ungünstig entwickelt, kein Grund zur Eile, denn die Trauben sind noch erfreulich gesund und auch der Fruchtsäuregehalt lässt im Vergleich zum vergangenen Jahr eine längere Reifezeit zu. Zudem begünstigt eine lange Reife das für deutsche Weißweine so typische, ausgeprägte Aromaspiel. Mit der Lese des vergleichsweise spätreifen Rieslings, der rund 20 Prozent der deutschen Rebfläche ausmacht, ist erst gegen Ende Oktober zu rechnen.

 

Jahrgang wird marktgerecht

Der Traubenbehang der Reben ist ebenfalls sehr zufriedenstellend. "Wir erwarten in diesem Jahr einen marktkonformen Jahrgang, der mit 10 bis 11 Mio. Hektolitern aus allen Anbaugebieten ausreichende Mengen in allen Qualitätsstufen bringt", freut sich Armin Göring, Geschäftsführer des Deutschen Weininstituts (DWI). "Der Ausnahmejahrgang 2003 hatte den Winzern und Weinfreunden eine Vielzahl hochwertigster Weine bei entsprechend geringen Erträgen beschert. Die Keller sind somit insbesondere im Qualitätsweinbereich gut geräumt, so dass auch eine Erntemenge, die den Durchschnittsertrag der letzten zehn Jahre von 9,7 Mio. Hektolitern leicht übersteigen kann, vom Markt problemlos aufgenommen werden dürfte", so Armin Göring weiter.

 

Selektive Lese sichert Qualität

Nach dem frühzeitigen Entfernen überzähliger Trauben zur Ertragsregulierung ("Grünlese") im August, wird die selektive Traubenlese in diesem Jahr zu den besonders wichtigen qualitätssteigernden Maßnahmen für die Bereitung der hochwertigen Prädikatsweine zählen. Dabei werden die Trauben eines Weinbergs in mehreren Durchgängen von Hand geerntet, um so das optimal gereifte Lesegut sorgfältig von weniger reifen Trauben oder edelfaulen Beeren zu trennen. Denn Qualität wächst im Weinberg und guter Wein setzt bestes Traubengut voraus.

 

Gute Qualitäten zu konstanten Preisen

Auch angesichts der guten Aussichten erwartet Armin Göring weitgehende Preisstabilität für den deutschen Wein. "Die Weinfreunde können sich in diesem Jahr auf feinfruchtige Weißweine und aromatische Rotweine zu einem guten Preis-Genuss-Verhältnis freuen. Der Jahrgang 2004 wird sich voraussichtlich nahtlos in eine Folge von drei guten Weinjahren einreihen. Er wird den positiven Imagewandel, den der deutsche Wein national wie international erfährt, weiter forcieren."

Photo: © Hofmaier.com
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