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Die Farbe des Sommers ist Rosé

Kein Wunder, dass Roséwein schon der Lieblingswein von Sonnenkönig Ludwig XIV war.

Rosé made in Germany

Auch die Verbraucher haben deutschen Rosé und Weißherbst zu ihren Favoriten erklärt. Etwa 50% der hierzulande gekauften Roséweine stammen aus deutschen Kellern – mit steigender Tendenz.

Wie entsteht ein Rosé?

Nicht jeder roséfarbene Wein wird auch als "Rosé" bezeichnet, betont das Deutsche Weininstitut. Man findet ebenso häufig den Begriff "Weißherbst", der von der Verarbeitung der roten Trauben wie beim Weißwein herrührt. Beim Weißherbst findet man öfter eine Rebsortenangabe auf dem Etikett. Mittlerweile werden beide Begriffe synonym verwendet, da sie sich in der Herstellung nur unwesentlich unterscheiden.

Beiden gemeinsam ist, dass sie aus Rotweintrauben hergestellt, jedoch wie Weißweintrauben verarbeitet werden. Die roten Weinbeeren enthalten nämlich hellen Fruchtsaft - die roten Farbstoffe stecken in der Beerenhaut. Für die Roséweinbereitung werden die roten Beeren nur leicht angequetscht und die so genannte Maische ruht zunächst ein wenig. Mit der Zeit lösen sich dann die Farbpigmente aus der Beerenhaut und gehen in den Saft über. Hat der Traubensaft die gewünschte Farbintensität erreicht, wird die Maische gepresst und der roséfarbene Most zu Wein vergoren.

Werden die roten Trauben ohne Maischestandzeit direkt sehr schonend gepresst, entsteht der immer häufiger anzutreffende "Blanc de Noir". Diese besondere Form des Roséweins – als solchen definiert ihn das Weingesetz - ist farblich von einem Weißwein kaum noch zu unterscheiden. Die Weine weisen jedoch eine ganz besondere Aromatik auf.

Gerne werden Rosé- oder Weißherbstweine auch verperlt, also mit Kohlensäure versetzt und als prickelnder Secco angeboten. Außerdem findet man sie häufig zum Winzersekt veredelt auf den Weinkarten wieder.

 

Roséfarbene Spezialitäten

Der Rotling – ein besonderer Roséwein - entsteht durch die gemeinsame Kelterung von Rotwein- und Weißweintrauben. "Badisch Rotgold" ist ein spezieller Rotling aus Baden, der ausschließlich aus Grauburgunder- und Spätburgundertrauben bereitet wird. Dabei muss der Grauburgunder den höheren Anteil haben. Der "Schillerwein" ist ein traditioneller Rotling aus dem Anbaugebiet Württemberg. Für seine Herstellung sind keine besonderen Rebsorten vorgeschrieben. Seinen Namen erhielt er vermutlich nicht - wie häufig angenommen - von dem Dichterfürsten Friedrich von Schiller, der in Marbach im Schwabenland geboren wurde, sondern aufgrund der schillernden Farbe des Weins.

 

Roséweine nicht zu lange aufbewahren

Jung getrunken schmecken Rosé und Weißherbst einfach am besten, denn in den ersten Jahren kommen die ausgeprägten Fruchtaromen am deutlichsten zur Geltung. Sie sind selten für die lange Lagerung gedacht, dementsprechend sollte man sie nicht länger als ein bis zwei Jahre aufbewahren. Wie alle Weine, sollten auch sie an einem kühlen, dunklen Ort mit möglichst geringen Temperaturschwankungen lagern.

 

Rezept zum Rosé: Gegrillte Estragonhähnchen

2 Hähnchen mit kaltem Wasser innen und außen abspülen, trocken tupfen, innen mit ein wenig Salz einreiben. 2 Bund Estragon fein hacken, mit 100 g flüssiger Butter verrühren. Hähnchen innen und außen damit bestreichen. Flügel und Keulen mit Küchengarn festbinden. Hähnchen auf Drehspieß stecken und unter ständigem Drehen ca. 40-50 Minuten grillen, dabei öfter mit Estragonbutter bestreichen, Drehspieß abnehmen, Hähnchen einige Minuten ruhen lassen, vom Spieß nehmen, halbieren und mit Salz bestreuen. Und der Wein dazu: ein fruchtiger, trockener Rosé bzw. Weißherbst vom Spätburgunder. 

Quelle: DWI, Photo: © DWI/Hartmann
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