Sie sind hier: Archiv/2003 bis 2007/2006/Mosel 2006/Ernteverlauf

Mosel - Ernteverlauf 2006

Mülheim/Mosel, 14.10.06. Die Ernte 2006 verläuft im Anbaugebiet sehr heterogen was Erntemengen, Mostgewichte etc. angeht. Hier gibt es große Unterschiede zwischen einzelnen Regionen und Betrieben. Daher können die genannten Werte nur vorläufige Anhaltspunkte sein, bis die Ernte abgeschlossen ist.


Winzer des "Klitzekleinen Rings" am Steilhang

Wieder startete die Ernte früher als erwartet. Müller-Thurgau und die anderen frühen Rebsorten wurden bereits ab dem 22. September gelesen und wurden relativ schnell, bis Ende September, eingebracht. Die Hauptlese beim Riesling begann bereits in der ersten Oktoberwoche, wird sich aber noch einige Wochen hinziehen. In den Steillagen werden auch noch in den nächsten Wochen viele Winzer weitere Lesedurchgänge vornehmen, um ihren Kunden auch mit dem 2006er eine Vielzahl an differenzierten, lagenspezifischen, im wahrsten Sinne des Wortes erlesenen Gewächsen bieten zu können.

 

Die bislang geernteten Rieslingtrauben brachten größtenteils Mostgewichte zwischen 70 und 80° Oechsle, aber auch deutlich darüber. Die Mengen fallen sehr unterschiedlich aus, durchschnittlich dürfte mit 90 bis 95 Hektoliter je Hektar zu rechnen sein. Beim Riesling werden bei späterer und selektiver Lese aber sicherlich häufig Mostgewichte von mehr über 100° Oechsle erreicht werden; die Messungen des DLR Mosel in ausgewählten Weinbergen ergaben am 9. Oktober einen Durchschnittswert von 90° Oechsle. Hier sind die Erträge dann deutlich niedriger.

 

Die Säurewerte sind moderat und liegen beim Riesling mit durchschnittlich 9,5 Gramm/Liter (laut Messung DLR Mosel, Stand 9. Oktober) sogar noch etwas niedriger als 2005.

 

[Vegetationsverlauf] [Vermarktung]

Mosel, 12.10.06

Die Mostgewichte und Erntemengen fallen auch bei den anderen Rebsorten je nach Weinbergslagen und Fäulnisgrad sehr unterschiedlich aus. Beim Müller-Thurgau lagen die Erträge z.B. zwischen 90 und 125 Hektolitern je Hektar. Beim Elbling fällt die Menge mit 115 hl/ha relativ niedrig aus. Große Unterschiede in der Menge gibt es auch beim Blauen Spätburgunder. Das Gros der Erträge dürfte zwischen 60 und 90 hl/ha liegen. Bereits am 2. Oktober wurden hier Mostgewichte von durchschnittlich über 91 Grad Oechsle gemessen, etwas mehr als 2005. Der Dornfelder erreichte problemlos das vorgeschriebene Mindestmostgewicht von 68° Oe für Qualitätswein. Am 25. September wurden hier schon über 80° Oechsle als Durchschnittswert vom DLR Mosel gemessen.

 

Die Ernteschätzungen für die wichtigsten Rebsorten im Weinjahrgang 2006 an Mosel, Saar und Ruwer:

 

Rebsorte

Mostgewicht¹ 

Ertrag² 

Gesamtertrag³ 

 Riesling

 85 °Oe

   90

 475.000

 M.-Thurgau

 75 °Oe

 110

 150.000

 Elbling

 70 °Oe

 115

   70.000

 Weißer Burgunder

 90 °Oe

   85

   18.000

 Spätburgunder

 90 °Oe

   85

   30.000

 Dornfelder

 80 °Oe

 120

   42.000

¹Mostgewicht im Durchschnitt, ²[hl/ha], ³[hl]

Photos: Hofmaier.com, Quelle: MSR-Wein
Deutscher Wein - Wein aus Deutschland