Deutscher Weinexport boomt
20 Prozent Plus in USA und Niederlande
Die seit 2001 kontinuierlich steigenden Weinexporte aus Deutschland legten auch im vergangenen Jahr weiter zu. Sie erreichten 2005 einen Wert von 475 Mio. EUR und somit den höchsten Stand seit 1985.
Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Wertsteigerung von 10 %. Bei ihren Ausfuhren konnten die Exporteure sowohl einen um 10 Cent höheren Durchschnittserlös pro Liter erzielen als auch das Exportvolumen um 4 Prozent auf insgesamt 265 Mio. Liter erhöhen. In diesen Zahlen sind auch Ausfuhren ausländischer Weine enthalten, die von deutschen Weinkellereien reexportiert wurden.
Großbritannien bleibt mit einem Anteil von 27 Prozent der Exporterlöse Deutschlands bedeutendster Auslandsmarkt, gefolgt von USA (16 Prozent) und Niederlande (12 Prozent).
Im britischen Markt konnten 2005 nur leichte Zuwächse erzielt werden. Bei einer relativ konstanten Wertentwicklung (+ 0,7 Prozent) ging die ausgeführte Weinmenge um 7,6 Prozent zurück. "Die konstanten Erlöse mit geringeren Mengen sind das Ergebnis der Neupositionierung deutscher Weine im Mittelpreissegment des britischen Weinhandels. Dabei konnten die Wertzuwächse der höherpreisigen Weine die Rückgänge im Bereich der einfachen Trinkweine kompensieren", erläutert Armin Göring, Geschäftsführer des Deutschen Weininstituts (DWI) die Lage.
20 Prozent Plus in USA und Niederlande
Als besonderer Erfolg für die deutsche Weinwirtschaft ist das Ergebnis der Qualitätsanstrengungen und der konsequenten Ausrichtung des Marketings auf die Leitsorte Riesling anzusehen. In Deutschlands zweitwichtigstem Exportland USA ist 2005 der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent auf 77,8 Mio. EUR gestiegen und hat sich innerhalb von vier Jahren nahezu verdoppelt. Hervorzuheben ist zudem die hohe Wertschöpfung durch den erzielten Durchschnittspreis von 3,13 EUR pro Liter.
Sehr erfreulich hat sich auch der niederländische Markt entwickelt. Die Ausfuhren in unser Nachbarland haben ebenfalls um 20 Prozent zugelegt und liegen mittlerweile bei 58,7 Mio. EUR. Die Zuwächse sind in diesem wichtigen Markt im Wesentlichen auf Absatzsteigerungen im Lebensmittelhandel zurückzuführen, wo insbesondere moderne deutsche Classic-Weine gut angenommen werden und neben Riesling auch andere Sorten gefragt sind. Außerdem werden auch in nicht unerheblichem Umfang von den niederländischen Touristen Weine in den deutschen Anbaugebieten vor Ort eingekauft.
In Japan beginnt die Neustrukturierung des Exportsortimentes langsam Früchte zu tragen. Erstmals seit 1998 stehen die Ausfuhrwerte mit 1 Prozent Plus wieder unter positiven Vorzeichen. Unter den kleineren Weinexportmärkten entwickelte sich 2005 Norwegen sehr dynamisch. Dank der Absatzzuwächse von 29 Prozent auf 17 Mio. EUR haben die deutschen Weine wieder die Marktführerschaft im Weißweinsektor zurückerobert, die zwischenzeitlich Italien innehatte.
Armin Göring sieht für die Weinexporte aus Deutschland noch Wachstumspotenzial: "Mit unserem breit gefächerten Sortiment moderner Weine, vor allem im mittleren und Top-Preissegment, sind wir gut aufgestellt und durchaus optimistisch, in den kommenden Jahren unsere Weinausfuhren noch weiter steigern zu können. Unser erklärtes Ziel ist es, beim Weißwein international Qualitätsführer zu sein und auch verstärkt die Aufmerksamkeit der Weinwelt auf unsere Rotweine zu lenken."
(DWI)