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Deutschland - Archiv 2004

Baden: Vegetationsverlauf 2004

Traubenlese in Auggen, Baden, 23.10.04

FREIBURG, 22.09.04. Nach einem außergewöhnlichen Jahrgang 2003 mit überdurchschnittlichen Qualitäten und geringen Mengen zeigte sich der Austrieb in diesem Frühjahr sehr kräftig mit sehr gutem Traubenansatz. Während der Blüte, ab dem 10. Juni, kam es nach zuvor warmer Witterung zu kühlen Nächten unter 14°C, was teilweise zu Verrieselungen führte, besonders bei den Burgundersorten und Riesling.

 

Bedingt durch ein sehr trockenes Jahr 2003 und den sehr geringen Frühjahrsniederschlägen zeigten vor allem Junganlagen Trockenheitsstress, die Bodenwasservorräte waren aufgebraucht. Während der Hauptwachstumszeit waren leichte Niederschläge sehr willkommen.

 

Der große Hagelschlag vom 8. Juli zerstörte im nördlichen Markgräflerland die bis dahin guten Ernteaussichten. In dieser Dimension bis dahin unbekannt, stellte dieses Jahrhundertereignis etliche Betriebe vor existenzielle Probleme. Durch weinrechtliche und steuerliche Maßnahmen wurde für die am stärksten betroffenen Betriebe verbesserte Rahmenbedingungen geschaffen, die helfen sollen, die schlimmsten Folgen der Katastrophe zu mildern.

 

Traubenannahme, WG Auggen

Kräftige Niederschläge ab Mitte August führten zu einem guten Wachstum der Trauben. Die insgesamt kühlere Witterung während der Vegetation entspricht einem durchschnittlichen Jahrgang, die Weinlese wird im Vergleich zum Vorjahr in ca. 2 Wochen verspätet stattfinden (ab ca. 10. Oktober) vereinzelt wird Federweißer angeboten. Für die Reife der Trauben hoffen wir noch auf ausreichende Sonnenstunden, um ein ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis für frische und fruchtige Weiß- und ausgewogene, kräftige Rotweine zu erhalten.

 

Abhängig von der Witterung erwarten wir eine Ernte in Baden von 85–95 hl/ha mit einer Gesamternte von ca. 1,38 Mio.hl. Insgesamt ist ein in der Menge guter Jahrgang im Durchschnitt der Jahre zu erwarten. Die Reben weisen eine gesunde Laubwand auf, damit ist gewährleistet, dass die Einlagerung von Traubenzucker in die Beere stattfindet. Wir rechnen mit guten Qualitäten, die dann qualitativ und quantitativ den Markterfordernissen und den Wünschen der Winzer entsprechen.

 

Dr. Christoph Löwer

Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbandes

Photos: © Hofmaier.com
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