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ECOVIN - Weinlese 2005

Badische ECOVIN-Erzeuger rechnen nach etlichen Wetterkapriolen mit einem guten Jahrgang 2005

 

FREIBURG. In Baden läuft die Lese bei den Biowinzern von ECOVIN auf Hochbetrieb. Nach einem Jahr, dessen Witterungsverlauf durch stark wechselnden Extreme geprägt wurde, sieht Paulin Köpfer, der Vorsitzende von ECOVIN Baden, dennoch beste Voraussetzungen für einen guten Jahrgang. Die kommenden Tage, so schätzt er, werden in der Bilanz den meisten Biowinzern seines Verbandes gute Qualitäten in ausreichender Menge bescheren.

 

Sein Rückblick auf das Vegetationsjahr zeigt - zumindest aus Sicht der Winzer - einen sehr bewegten Verlauf: "Vielen ist vor allem der Regen in Erinnerung", berichtet Köpfer. Aber es gab auch sehr heiße und trockene Phasen. Für Winzer und Reben ein Wechselbad: Der Mai war noch eher kühl, der Juni sehr heiß und trocken, der Juli nass. Die heißen Tage im Juni sorgten für einen Wachstumsvorsprung, der auch im eher nassen Juli aufrechterhalten werden konnte. Insbesondere das kontinuierliche Wasserangebot sorgte für einen gleichmäßigen Wuchs und eine ausgezeichnete Beerenentwicklung.

 

Vor allem der August war für einen Hochsommermonat zu kühl und zu nass. Trotzdem war die Rebenentwicklung und damit die zunehmende Reife der Trauben schon in diesem Stadium gut. Die Reben schienen mit dieser Witterung gut zurecht zu kommen: Die Kühle im August ließ die Entwicklung voranschreiten, wo in heißen Jahren der Hitze- bzw. Trockenstress eher verzögernd wirkt. Für die badischen Biowinzer ist es gerade diese Entwicklung, die sie ruchtige, angenehm säurebetonte Weißweine hoffen lässt.

 

Die zurückliegenden Wochen boten für die Reben aus Sicht der Winzer nicht nur angenehmes, sondern geradezu optimales Spätsommerwetter. Das Vorhandensein von ausreichend Wasserreserven und viel Sonnenschein ohne Extremtemperaturen ließ die Traubenreife enorm voranschreiten und bescherte den Winzer das, was sie als höchstes Assimilationspotenzial bezeichnen: Gute Voraussetzungen also, damit über das Blatt als Ernährungsorgan Wasser, Kohlendioxid und Nährstoffe in organische Substanz umgesetzt werden können.

 

Derzeit ist die Reife der Trauben sehr weit vorangeschritten. Heimische Rotweinsorten wie der Spätburgunder sind bereits kräftig durchgefärbt und stehen jetzt fast überall zur Lese an, während die früheren Sorten Müller-Thurgau und Regent schon gelesen wurden - mit durchaus zufrieden stellendem Ergebnis. Durch das vielschichtige Jahresklima, in dem trotz der vielen Schwankungen lang andauernde Extreme fehlten, sind die Inhaltsstoffe Säure, Zucker und Mineralstoffe vielgestaltet und ausgewogen. Köpfer rechnet in fast allen Regionen damit, dass sich daraus "wunderbar fruchtige Weißweine mit angenehm betörendem Säurespiel" und ebenso "fruchtige, körperstarke Rotweine" erzeugen lassen können.

 

Auch von den Mengen her dürften die meisten ECOVIN-Winzer eine befriedigende Ernte erwarten - abgesehen von denjenigen, die von großflächigen Hagelschäden im südlichen Markgräflerland betroffen sind. Weiterhin moderates Herbstwetter vorausgesetzt gibt es also beste Bedingungen, freut sich Köpfer auf den neuen Jahrgang. 

 

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