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10.November 2011

Der Regen kommt - Günther Jauch ein Tuareg?

Von: Christoph Hofmaier

KANZEM. Seit gut einem Jahr ist der Moderator und Medienunternehmer Günther Jauch Besitzer des VDP-Weinguts von Othegraven bei Konz im Anbaubereich Saar. Ruckzuck rückte die Region durch den „Jauch-Faktor“, eigentlich ja eine ganz private Angelegenheit, ins Rampenlicht der Medien. Seinen familiären Bezug zum Weingut von Othegraven, wie sich sein Verhältnis zum Wetter verändert hat, seine Haltung gegenüber "Weinkritikern" und einiges mehr, verrät Günther Jauch in diesem Artikel.

Weinlese 2011

Weinlese 2011

Sowohl „Promireben“, „Kultwinzerreben“ als auch „die ganz normalen Reben“ hängen zu einem großen Teil von den natürlichen Gegebenheiten und dem Wetter ab. Kein Wunder also, wenn da bei Regen plötzlich ein Tuareg-Gefühl hervorbricht. Zumindest im Geiste verbindet ALLE Winzer mit dem Tuareg ein Regen zur gewollten Zeit! Mehr dazu später.

„Das Weingut von Othegraven besteht seit dem 16.Jahrhundert. Das herrschaftliche Gebäude, der Park sowie der Kanzemer Altenberg sind als Ensemble denkmalgeschützt.“ So steht es in der Imagebroschüre des Weinguts.

Und hier steht er schließlich plötzlich vor mir, der neue Weingutsbesitzer, Moderator und Medienunternehmer aus Potsdam, Günther Jauch. Ganz ohne Krawatte!

Vor einem Jahr hat Jauch das Weingut von Othegraven bei Kanzem an der Saar erworben und führt dieses nun in der 7.Generation fort. Um ihn herum sind verschiedenste Aktivitäten im Gange. Hinter ihm stehen die Erntekisten, gefüllt mit den gerade gelesenen Rieslingtrauben. Und das LeseGUT sieht tatsächlich GUT aus in diesem Jahr!

„Es ist nicht mehr so wie es war als ich meinen Onkel und die Tante besucht habe und dann immer spielen konnte als Kind hier im Park. Es ist jetzt so, wenn ich mal hier bin, bin ich schon froh, dass ich überhaupt einmal rumgehen und kucken kann wie es überhaupt aussieht, weil eben permanent etwas zu tun ist. Wetter kriegt auf einmal eine ganz besondere Bedeutung.“

Es sei ihm immer lieb gewesen, wenn es in Potsdam 8 Wochen nicht geregnet habe. „Und hier, wenn dann die Anrufe kommen 'wenn´s jetzt eine Woche nicht regnet, dann können wir die Ernte vergessen' und dann geht´s 1 Tag, 2 Tage, 3 Tage, 4 Tage. Und so war es in diesem Jahr. Und dann haben Sie gesagt 'so, wenn´s in einer Woche nicht geregnet hat, dann'...“ „dann gibt's zumindest Probleme“ wirft neben ihm Geschäftsführer Andreas Barth ein. Günther Jauch: „Ja, und zwar größere Probleme.“ Barth: „Bis auf Knopf.“ „Und am letzten Tag“ fährt Jauch fort, „kamen die ersten Tropfen. Und dann hat man irgendwie so ein Tuareggefühl wie in der Savanne, wenn dann der Regen eben kommt. Und dieses Jahr war mit dem Wein eben ein perfektes Jahr. Letztes Jahr war ein schlechtes Jahr, da haben wir ganz wenig nur geerntet, 50 Prozent weniger als sonst und dieses Jahr ist ein sehr gutes Jahr und deswegen, ja, sehen sie mich eigentlich so ganz fröhlich arbeiten.“

„Fernsehen ist mein Hauptberuf. Und ohne Fernsehen würde das hier im Moment auch noch nicht so richtig gehen. Das muss man also auch sagen. Ich freue mich an dem Besitz, ich freue mich vor allen Dingen daran - das ist ja ein Haus, das unter Denkmalschutz steht, das ist ein Park, der ein Gartendenkmal ist und selbst die Weinberge stehen unter Schutz... also hier dürfen Sie insgesamt nichts mehr verändern. Und das ist natürlich auch eine besondere Verpflichtung.


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