Sie sind hier: 
17.März 2010

ProWein eilt zu neuen Rekorden, DWI setzt weiter auf Qualität

Region:  DEUTSCHLAND
Von: Michael Giesen

Wirtschaftskrise – was für eine Wirtschaftskrise? Danila Avdiu, die Direktorin der ProWein, kann da nur lachen. Sie merkt nichts davon, nicht im Jahre 2010. Ganz im Gegenteil. Die ProWein strotzt nur so von Gesundheit. Avdiu vermeldet sogar einen neuen Ausstellerrekord: 3300 sind diesmal dabei, und zwar aus 50 Nationen, auch das ein Rekord.

Monika Reule

Monika Reule

Während die ProWein kraftvoll dasteht, plagen das Deutsche Weininstitut (DWI) Sorgen.  „Wir haben die Krise nicht überstanden“, sagt Monika Reule, Geschäftsführerin der öffentlich-rechtlichen Einrichtung. Immerhin: „Die deutsche Weinwirtschaft ist mit einem blauen Auge davongekommen.“ Um sechs Prozent, so Reule, sei im vorigen Jahr weniger Wein exportiert worden als im Jahre 2008. Die DWI-Geschäftsführerin: „Neben den extrem schwierigen Marktverhältnissen hat in vielen wichtigen Exportmärkten der starke Euro das Geschäft zusätzlich belastet. Mit einem Gesamtexportvolumen von rund 200 Millionen Litern Wein im Wert von 394 Millionen Euro bewegen wir uns allerdings immer noch auf dem Niveau von 2007.“

 

Im wichtigen Markt USA greifen die Verbraucher zu günstigerem Wein, das heißt weniger als zehn Dollar pro Flasche. Und auf dem britischen Markt brach der deutsche Wein in puncto Umsatz (22 Prozent) wie auch in der Menge (19 Prozent) ein. Ein kleiner Trost: Im begehrten Preissegment zwischen fünf und sechs Pfund sind die Weine aus deutschen Landen um 33 Prozent und damit von allen Anbieterländern am stärksten gewachsen. Gleichwohl hält sich der Durchschnittspreis auf sehr niedrigem Niveau.

Der Absatzrückgang bei Flaschen unter drei Pfund war besonders groß. Reule: „Trotz dieser Einbußen müssen wir an dem eingeschlagenen Weg, auf Klasse statt Masse zu setzen, festhalten.“ Schließlich gibt es auch erfreuliche Kunde. In Deutschlands drittwichtigstem Weinexportland, den Niederlanden, gibt es Umsatz- und Absatzsteigerungen von zwölf beziehungsweise zehn Prozent. Ins Nachbarland werden inzwischen Weine im Gesamtwert von 50 Millionen Euro ausgeführt.

Deutscher Wein - Wein aus Deutschland