Sie sind hier: 
28.Januar 2007

Auf der Suche nach einheitlichen Standards

Region:  DEUTSCHLAND

2. Symposium für ökologischen Weinbau mit doppelt so hoher Teilnehmerzahl wie 2004 / Gäste aus 14 Ländern

Im Rahmen des 59.Deutschen Weinbaukongresses fand am 24.April 2007 in Stuttgart das 2. Internationale Symposium für Ökologischen Weinbau statt. Veranstaltet vom Deutschen Weinbauverband und dem Bundesverband Ökologischer Weinbau (ECOVIN), stand das Symposium unter dem Generalthema „Leitlinien für die Ökologische Kellerwirtschaft“, deren inhaltliche Ausgestaltung derzeit erarbeitet wird.

Vor dem Hintergrund, dass innerhalb der EU-Verordnung (2092/91) für die Ökologische Landwirtschaft derzeit noch keine Verarbeitungsrichtlinien für ökologisch erzeugte Trauben zu „Öko- bzw. Biowein“ existieren, hat die Europäische Union im Aktionsplan 10 die Erstellung von Verarbeitungsrichtlinien vorgeschlagen. Ziel ist die Wahrung der Integrität für ökologisch erzeugte Lebensmittel im Sinne der Förderung der Ökologischen Landwirtschaft in Europa. Für 2009 ist die Verabschiedung einer EU-weiten Kellerrichtlinie für Weine aus ökologischem Anbau geplant.

Das Symposium wurde durch den Präsidenten der OIV, Peter Hayes (Australien), als Schirmherr zusammen mit der Vorsitzenden des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, MdB Ulrike Höfken eröffnet. Zuvor hatten der Präsident des Deutschen Weinbauverbandes, Norbert Weber, und der Vorsitzende des Bundesverbandes Ökologischer Weinbau (ECOVIN), Johann Schnell, die Teilnehmer begrüßt.

Unter der wissenschaftlichen Leitung des Symposiums von Prof. Dr. Randolf Kauer, Fachbereich Geisenheim der FH-Wiesbaden, bildeten Beiträge zum Stand der ökologischen Weinbereitung in Europa sowie in den USA und Australien die Grundlage für die Themenfolge innerhalb des Symposiums. Eine Analyse der gesetzlichen und privatrechtlichen Richtlinien innerhalb Europas konkretisierte die Notwendigkeit der Schaffung einheitlicher europäischer Verarbeitungstechniken von Bio-Trauben zu Bio-Wein.

Einen zweiten Schwerpunkt bildeten erste Ergebnisse aus dem ORWINE Projekt („Organic viticulture and winemaking“), dass der EU-Kommission wissenschaftliche Grundlagen für die Erstellung von Richtlinien für einen „Code of best organic viticulture and wine making practises“ auf EU-Ebene erarbeiten soll. In diesem Projekt sind Partner aus Italien (Universität Udine, AIAB), Frankreich (ITAB-INRA, ITV), der Schweiz (FIBL) und Deutschland (ECOVIN, FA-Geisenheim) involviert. Ziel ist es, der EU bis 2009 eine Empfehlung zu einer Verarbeitungsrichtlinie für ökologisch erzeugte Trauben zu Ökowein zu geben. Aus dem Projekt wurden aktuelle Ergebnisse zu gesundheitsbezogenen Inhaltsstoffen, zur Verbrauchererwartung, aber auch zu den bestehenden Herstellungspraktiken von „Biowein“ der Produzenten vorgestellt.

Den dritten Teil des Symposiums bildeten Beiträge zu mikrobiologischen und analytischen Fragen innerhalb der „Bioweinbereitung“. Auch die Auswirkungen der Anbautechniken des ökologischen Weinbaus auf das „Terroir“ sowie die Hefepopulationen auf Trauben, Most und Wein wurden dabei beleuchtet.

Das Symposium war gut besucht, die etwa 150 Teilnehmer – doppelt so viele wie beim ersten Mal 2004 - kamen aus vierzehn Ländern Europas und Amerikas.

Deutscher Wein - Wein aus Deutschland