17.September 2007

Badische Biowinzer sehen gute Chancen, der großen Nachfrage gerecht zu werden

Von: Ecovin Baden

Die Biowinzer in Baden sehen dem Herbst erwartungsvoll entgegen: “Wir rechnen mit guten Qualitäten und überdurchschnittlichen Mengen", freut sich Paulin Köpfer, der Vorsitzende von ECOVIN Baden. Die Haupt-Lese steht nach einem frühen Beginn in den meisten Regionen erst jetzt bevor. Und die Chancen seien gut, so Köpfer, dass man der rasant gestiegenen Nachfrage nach Bioweinen schon bald mit sehr guten Qualitäten gerecht werden könne.

FREIBURG. Das Vegetationsjahr begann für die Biowinzer mit einem außergewöhnlich warmen und trockenem April, dem am 20. Mai eine frühe Blüte folgte und eine frühe Reife der Trauben. Der feuchte Sommer förderte das Wachstum. Erst die eher kühle Witterung im August und September schob den Lesezeitpunkt wieder etwas weiter hinaus.

Der gesundheitliche Zustand der Trauben ist gut und erlaubt eine gut gestaffelte, auch zeitlich ausgedehnte Lese, wie sie im Vorjahr zum Beispiel nicht möglich war. Und wo keine lokalen Unwetter wie Hagel zu verzeichnen waren, sind auch die Ertragserwartungen durchaus positiv.

“Die Schäden durch Sonnebrand beispielsweise liegen mit 5 bis 10 Prozent in dem Bereich, um den wir aus Qualitätsgründen sowieso den Ertrag reduziert hätten," so Köpfer, der gleichzeitig als Betriebsleiter im Heitersheimer Weingut Zähringer die Lesearbeiten koordiniert.

Johannes Hügle vom Beratungsdienst Ökologischer Weinbau am Freiburger Weinbauinstitut bestätigt die positiven Einschätzungen Köpfers für ganz Baden: “Die Erträge sind fast überall gut", berichtet er.

Der Witterungsverlauf habe zudem für eine feine Balance zwischen Reife und Säure bei den ersten Müller-Thurgau-Mosten geführt. Kühle Nächte tragen auch jetzt noch zu einer langsameren Endreife und Aromabildung bei. Die erwartete positive Ertragshöhe soll für die Biowinzer auch in anderer Hinsicht Entspannung bringen und die “äußerst angespannte Marktlage" etwas abschwächen.

Beim Müller-Thurgau ist die Lese bereits mit guten Werten abgeschlossen worden, beim Spätburgunder zeigen die ersten Ergebnisse eine schöne Färbung. Die Fruchtsäuren sind recht stabil und es gab noch keinen Säureverlust. Da die Zuckergehalte für gute Oechslegrade ausreichen, entscheidet jeder Biowinzer jetzt individuell - je nach geschmacklicher und physiologischer Reifung - über die nächsten Lesetermine.

Gelesen werden jetzt Grau- und Weißburgunder, Muskateller und Spätburgunder Rotwein. Gutedel und Silvaner dagegen werden erst später geerntet. “Zwar sind jetzt jeden Tag dramatische Änderungen möglich", so Köpfer, “aber wo bislang gute Arbeit geleistet wurde, wird es noch jede Menge gesunde Trauben geben, die weiter reifen können.“


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