03.November 2010

Der Weinjahrgang 2010 in den 13 deutschen Anbaugebieten

Das Deutsche Weininstitut (DWI) gibt nachfolgend einen Überblick, wie sich der Weinjahrgang 2010 in den dreizehn deutschen Weinbaugebieten präsentiert.

Die Trauben erreichten meist sehr hohe Mostgewichte, 100° Oechsle waren keine Seltenheit, selbst beim Riesling wurden bis zu 140° Oechsle erreicht. 80 Prozent der Ernte könnte als Prädikatswein abgefüllt werden. Die Erträge blieben hinter den Erwartungen zurück und liegen nochmals niedriger als schon im Vorjahr. Kaum mehr als 50 hl/ha wurden eingebracht, in der Summe sind dies etwa 23.000 hl gegenüber 28.000 hl im Vorjahr.


Stilistisch prägt eine frische Fruchtsäure die diesjährigen Mittelrhein-Weine. Sie sind sehr fruchtig und klar strukturiert. Positiv überraschte der Weißburgunder. Nach der kleinen Ernte des Vorjahres verfügen die Mittelrheinwinzer kaum noch über Altweinbestände, so dass in den nächsten zwölf Monaten wohl nicht alle Kundenwünsche erfüllt werden können.

Die Preise auf dem Fassweinmarkt ziehen bereits an. Auch die Flaschenweinvermarkter werden ihre Preise wohl moderat erhöhen.

MOSEL
Ernteeinbußen von bis zu 50 Prozent mussten in diesem Jahr einige Winzer an Mosel, Saar und Ruwer hinnehmen. Insgesamt geht man im Vergleich zu einer Normalernte von einer um 30 Prozent niedrigeren Erntemenge aus, das wären etwa 675.000 hl. Schon die letztjährige Weinernte fiel mit 800.000 hl recht klein aus.

Mit den Qualitäten sind die Winzer dagegen sehr zufrieden. Mostgewichte von 100 und mehr Grad Oechsle bei der wichtigsten Rebsorte, dem Riesling, waren keine Seltenheit. Selbst Riesling Trockenbeerenauslesen von fast 200° Oechsle wurden eingebracht. Neben fruchtigfrischen Weinen bringt der Jahrgang auch zahlreiche edelsüße Spezialitäten.

Der für die Reben insgesamt ungünstige Wetterverlauf dieses Jahres bescherte Winzern und Kellermeistern an der Mosel in diesem Herbst besondere Herausforderungen. Spätfröste verursachten bei einigen Sorten Frostschäden, in frühen Lagen verlief die Rebblüte schlechter als in später blühenden Lagen. Auch die generell wechselhafte, aber lokal doch unterschiedliche Witterung über die Sommermonate führte zu einer sehr unterschiedlichen Reifeentwicklung.


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