11.April 2008

Sachsen-Anhalts Weinbaugebiet wird wachsen

Wie das Landwirtschaftsministerium Sachsen-Anhalts mitteilte, hätten sich die Agrarminister der Länder auf ihrer Konferenz im sächsischen Nimbschen darauf verständigt, 100 Hektar Neuanpflanzungsrechte von Rheinland Pfalz auf sechs andere Bundesländer aufzuteilen. Sachsen-Anhalt bekommt demnach 31 Hektar.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium sei gebeten worden, eine entsprechende Verordnung zu ändern. Die europäische Weinmarktordnung verbietet Neuanpflanzungen von Rebflächen. Nur wenn entsprechende Rechte vorhanden sind, darf gepflanzt werden. Wernicke dankte Rheinland Pfalz für die Freigabe der Anbaurechte.

In Sachsen-Anhalt werden derzeit auf 627 ha Reben angebaut. Die Hauptflächen liegen an den Hängen von Saale und Unstrut im Süden des Bundeslandes. Weitere Flächen gibt es rund um den Süßen See und an der Elster. „Das ist eine gute Entscheidung“, so begrüßt Siegfried Boy, Präsident des Weinbauverbandes Saale-Unstrut, den Zuwachs der Rebflächen in diesem Weinanbaugebiet. Damit könne das Kulturgut Wein weiter die Landschaft an den romantischen Flussläufen im Süden Sachsen-Anhalts prägen. Zudem stärkt der Flächenzuwachs die wirtschaftliche Kraft der hiesigen Winzerschaft.

„Unser Wein ist begehrt, die Nachfrage übersteigt deutlich das Angebot, schon deshalb drängen viele Unternehmen auf eine Erweiterung der Anlagen. Auch haben sich in den letzten Jahren viele junge Leute für den Winzerberuf entschieden, haben eine Ausbildung genossen, haben in Weinbaubetrieben rund um den Globus Erfahrungen gesammelt und suchen nun nach Möglichkeiten, sich in der Heimat selbständig zu machen“, kommentiert Boy heute (11.4.2008) am Rande der Großen Jungweinprobe in Freyburg (Unstrut) die Entscheidung der Agrarminister.

Schon seit Jahren bemühe sich das Weinanbaugebiet um neue Flächen, fand aber bislang kein Gehör bei jenen Bundesländern, die noch über freie Rebrechte verfügten.


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