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24.Juni 2009

Badische Winzer rechnen bei durchschnittlicher Menge mit guter Qualität

Region:  BADEN
Von: D. Simon

Nachdem die diesjährige Rebblüte sehr früh Ihren Abschluss fand, wird erkennbar, wohin die Reise mengenmäßig geht. Denn es kommt darauf an, wie gut der Beerenansatz nach der Blüte tatsächlich ist und wie hoch eventuelle Verrieselungsverluste (Abfallen einzelner Blüten nach der Blüte) ausfielen.

Rebblüte

Dies wurde nun nach Abschluss der Blüte erkennbar. Danach rechnen die badischen Winzer mit einer höchstens durchschnittlichen Menge, was sich aber auf die Qualität grundsätzlich positiv auswirkt. Der Blütenansatz, die Winzer nennen es "Geschein", wurde allgemein als nicht übermäßig hoch beurteilt.

Die Blüte begann Ende Mai, in sehr frühen Lagen schon Mitte Mai, so früh wie nie zuvor. Die dann einsetzende Witterung mit kühleren Nächten, zögerte den Blüteverlauf um bis zu vier Wochen hinaus. Dies bedingte einige Verrieselungsverluste, die sich aber in Grenzen hielten, was viele badische Winzer bestätigten.

"Nach dem so genannten Menge-Güte-Gesetz ist bei geringerer Menge grundsätzlich mit besserer Qualität zu rechnen", betonte Geschäftsführer Karl-Friedrich Seywald von der Winzergenossenschaft Laufen. Dies zeichnet sich bereits ab durch eher lockere Trauben auf Grund der Verrieselungen. Thomas Männle vom Durbacher Weingut Andreas Männle freut sich: "So haben die Trauben gute Aussicht, bis zur Lese gesund zu bleiben."

Weitere Stimmen, wie Bernhard Jägle, vom Weingut Jägle in Kenzingen: "Wir müssen keine Mengenregulierung durchführen." Rüdiger Bös: "Wir hatten Nachttemperaturen bis 5°C, für die Blüte sehr kalt. Gewisse Verrieselungen sind aber durchaus erwünscht. Das passt." Kellermeister Andreas Philipp, Winzerkeller Auggener Schäf: "Die Reben sind sehr gesund, wir sehen große und kleine Beeren an den Trauben und sind insgesamt sehr optimistisch."

Martin Schmidt vom Weingut Friedrich Kiefer beobachtete durch die auseinandergezogene Blüte einen deutlichen Vegetationsunterschied zwischen niedriger und höher gelegenen Lagen: "Dies führt zu einem eher auseinandergezogenen Herbst. So können wir uns in aller Ruhe den Qualitäten widmen." Denn als Faustregel gilt, dass die Lese 100 Tage auf die Blüte folgt.

Leopold Schätzle jun. vom gleichnamigen Weingut in Endingen sieht die leichten Verrieselungen ebenfalls positiv: "Lockere Trauben sind gut für die Qualität, und wenn es kein Unwetter gibt, bekommen wir einen schönen Herbst!"

Fotos: D. Simon, C. Hofmaier

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