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Deutschland - Bildansichten eines Weinkritikers

"Anthologie der Macht – Acrylarbeiten von Stuart Pigott"

Parallel zu seinem neuesten Buch "Schöne neue Weinwelt" und einer Degustation im schwäbischen Hägenau stellte der Weinkritiker Stuart Pigott eine Auswahl seiner Acrylarbeiten vor.

Pigott
Merkel
Schröder

Franz-Walter Schmidt, Galerist und Begründer des Bildungshauses Hägenau, über die Ausstellung "Anthologie der Macht – Acrylarbeiten von Stuart Pigott":

 

Am Samstag, den 15. November, wurde die Ausstellung gemeinsam mit dem Künstler offiziell eröffnet. Pigott hat seine Bilder den regierenden "großen Staatsmännern" unserer Zeit gewidmet: George Bush, Colin Powell, Tony Blair, Silvio Berlusconi, Jacques Chirac, Gerhard Schröder, Joschka Fischer, Angela Merkel u.a. Premiere haben zwei neue Gemälde, die Portraits von Friedrich Merz und Osama Bin Laden. Letzteres scheint gefährlich und gewagt. Es ist jedoch ganz anders.

 

Pigott malt mit unerschütterlich kritischem Blick. Mit grellen Farben versucht er die Aura seiner Modelle einzufangen. Das Ergebnis ist im wahrsten Sinne des Wortes "Fernsehen", denn Ausgangsmaterial sind Pressefotos. Er diagnostiziert sie und drückt über seine Malerei aus, was er fühlt und denkt. Seine Bilder vollführen eine Gratwanderung zwischen bedrohlich und witzig, ohne ins Karikaturhafte abzugleiten.

 

Pigotts Arbeiten setzen zweifellos die Tradition kritischer Hofmalerei fort, die ihren Ursprung bei Velasquez hat und mit Goya ihren Höhepunkt feiert. Die Wurzeln seiner Malweise liegen in der modernen expressiven Malerei des 20. Jahrhunderts. Dix und Beckmann sind wichtige Vorbilder für ihn.

 

So unwahrscheinlich es auf den ersten Blick erscheint, Pigott hat dabei auch einiges von Andy Warhol übernommen: Er arbeitet immer mit dem gleichen Format (70 x 100 cm) und findet seine Motive ebenfalls in der Tageszeitung. So gesehen ist er ein "Bild – Reporter", eine Bezeichnung, die ihn gut beschreibt als Maler und Journalist, denn Pigott will nicht nur als Vinologe und Buchautor anerkannt werden, sondern auch als Maler und Künstler. Mit dem Bildungshaus Hägenau hat er den passenden Ort dafür gefunden.

 

Photos: © Hofmaier.com

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