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Pfalz - Dornfelderkampagne

Minister Bauckhage: Dornfelder als Marke im Markt etablieren

Auf Initiative und unter Mitwirkung des rheinland-pfälzischen Weinbauministeriums haben die Gebietsweinwerbungen Pfalzwein e.V. und Rheinhessenwein e.V. die Dornfelder-Kampagne im Rahmen der Werbekampagne des Deutschen Weininstituts (DWI) gestartet.

"Mit dieser breit angelegten Medienkampagne wollen wir das enorme Potenzial des Dornfelders in reichweitenstarken Zeitschriften bewerben, um den Bekanntheitsgrad dieser roten Rebsorte weiter zu steigern. Ziel ist es, die Rebsorte Dornfelder als Marke fest im Markt zu etablieren und innerhalb der nationalen sowie internationalen Weinlandschaft erfolgreich zu positionieren", erklärte der rheinland-pfälzische Weinbauminister Hans-Artur Bauckhage heute in Mainz.

Bereits jetzt bescheinigten Marktexperten der Rebsorte bei entsprechender qualitativer und preislicher Positionierung vor allem im Lebensmittelhandel und den Discountern ein wachsendes Absatzpotenzial. Der Medienetat belaufe sich auf rund 900 000 Euro, von denen die beiden Gebietsweinwerbungen sowie das Land jeweils 100 000 Euro übernehmen und das DWI insgesamt 600 000 Euro trage. Der offizielle Startschuss fällt heute mit der Veröffentlichung der ersten Anzeige im Nachrichtenmagazin Stern.

Bis zum Ende des Jahres soll in Magazinen wie Focus, Stern und Bunte mit rund 30 Schaltungen für den Dornfelder und die beiden Weinanbaugebiete Rheinhessen und Pfalz geworben werden. "Wir freuen uns, dass sich erstmals auch gebietliche Weinwerbeeinrichtungen mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz an unserem Werbeauftritt beteiligen und mit dem Dornfelder aus Rheinhessen und der Pfalz am Markt erfolgreiche Weine in die Kampagne integrieren", erklärt DWI-Geschäftsführer Armin Göring und betont: "Die Kooperation bringt für alle Beteiligten nur Vorteile mit sich: Die finanzielle Beteiligung der Partner erhöht einerseits die Reichweite der gesamten Kampagne und trägt gleichzeitig dazu bei, das Augenmerk der Verbraucher noch stärker auf die guten Dornfelder aus den beiden größten Weinregionen Deutschlands zu lenken".

Rheinhessenwein-Vorsitzender Thomas Schätzel zeigte sich überzeugt davon, dass diese kraftvolle Kampagne für den Dornfelder bei den angesprochenen Zielgruppen die gewünschte Resonanz finden werde. Schätzel sieht in diesem Zusammenhang eine große Chance für die Kellereien, sich mit ihren Dornfeldern an diesem attraktiven Angebot zu beteiligen. Damit könnten die Kellereien in den Marketingbemühungen für ihre eigenen Dornfelder-Weine ganz wesentlich vom Engagement der Weinwerbungen und des Ministeriums in dieser Sache profitieren.

"Der Dornfelder ist für große Teile der Weinkonsumenten zum Synonym für deutschen Rotwein geworden und hat maßgeblich zum Erfolg des deutschen Rotweins in den vergangenen Jahrzehnten beigetragen. Deshalb unterstützt Pfalzwein gerne die Kampagne für den Dornfelder, zumal die Karriere dieser Rebsorte in der Pfalz begonnen hat", sagte Theresia Riedmaier, 1. Vorsitzende des Pfalzwein e.V. Mit der Kampagne werde zu Recht eine der erfolgreichsten deutschen Rotwein-Sorten ins Rampenlicht gerückt.

Längst ist die Neuzüchtung von vor 50 Jahren zu einem deutschen Rotweinklassiker "gereift". Bereits in den 70er Jahren begann der Dornfelder - eine Kreuzung der beiden Sorten Helfensteiner und Heroldrebe - Karriere zu machen. Der Erfolg basierte auf einer gut wieder zu erkennenden Qualität. Diese ist sensorisch gekennzeichnet durch eine tiefrote Farbe, eine deutliche Aromatik und ausgeprägte Frucht. Heute wird die Rebsorte überwiegend in Rheinland-Pfalz - zu etwa 43 Prozent im Anbaugebiet Pfalz und zu 46 Prozent auf den Gemarkungen Rheinhessens – angebaut.

Der Absatz lag im Jahr 2005 bei Weingütern (208 000 Hektoliter) und Erzeugergemeinschaften (72 000 Hektoliter) auf einem stabilen Niveau. Er wächst bei den Handelskellereien kontinuierlich und hat mittlerweile ein Niveau von etwa 710 000 Hektoliter erreicht. Insgesamt gesehen stellt der Dornfelder 18,5 Prozent der gesamten, in Rheinland-Pfalz geprüften Weinmenge dar. Mit einem Blick in die Statistik machte Schätzel die Dornfelder-Bedeutung für Rheinhessen klar: Mit einer Ertragsrebfläche von 3 500 Hektar und einer Erntemenge von 375 000 Hektoliter war Rheinhessen im Jahrgang 2005 der größte Dornfelder-Erzeuger in Deutschland.

Der Shooting-Star in den rheinhessischen Weinbergen, der in den vergangenen zehn Jahren seinen Anteil an der Rebfläche verfünffacht hat, ist die unbestrittene Nummer Eins in der rheinhessischen Rotwein-Liga. Auch unter den Rebsortenweinen, die aus Rheinhessen vermarktet werden, nimmt der Dornfelder inzwischen die Spitzenposition ein. Und in der Gunst der Verbraucher hat der Dornfelder im vergangenen Jahr weiter zugelegt: Die Akteure im Markt sprechen von Umsatzzuwächsen im Handel von über 20 Prozent für das Jahr 2005.

Auch in der Pfalz ist der Dornfelder die mit Abstand dominierende Rebsorte entlang der Deutschen Weinstraße. Geerntet wurden 407 000 Hektoliter auf 3 253 Hektar. Damit entfällt fast die Hälfte der Pfälzer Rotwein-Menge (992 000 Hektoliter) auf den Dornfelder. Für den deutschen Weinfachhandel ist der Dornfelder neben dem Riesling der Umsatzbringer unter den Pfälzer Rebsorten, auch in den Regalen der Supermärkte gehört Pfälzer Dornfelder zum Standardangebot.

Textquelle: MWVLW Rheinland-Pfalz

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