Deutschland - Archiv 2004

Sinfonie der Aromen

So gelingt die Kombination von Kräuterküche und Wein: Das DWI hat Würztipps aus Schuhbecks Gewürzküche und Weintipps von Isabel Gänkler, Sommelière bei Alfons Schuhbeck in München eingeholt. 

Baslikum

Basilikum:

Sein pfeffrig-würziges Aroma ist vielseitig verwendbar. Ätherische Öle und Gerbstoffe machen es bekömmlich und unterstützen die Fettverdauung. Dazu passen leichte frische Weine. Riesling Classic sowie Grauburgunder mit gut eingebundener Säure geben der Kombination den beliebten medi-terranen Touch.

Kerbel:

Ein mildes Gewürzkraut mit feinen Anflügen von Anis. Es ist sehr hitzeempfindlich und entfaltet seine Aromen am  besten, wenn es kurz vor dem Servieren zugegeben wird. Seine feinen Aromen suchen einen feingliedrigen zurückhaltenden Weinpartner: Trockener Silvaner mit zartem Schmelz oder auch Weißburgunder harmonieren durch  ihre leichten Frucht- und Nuss-Aromen am besten.

 

Majoran:

Die würzig-bitteren Aromen sind sehr typisch und ausdrucksvoll. Meist zusammen mit anderen Gewürzkräutern verwendet, ist es vor allem bei opulenten Fleisch- und Geflügelgerichten für mehr Bekömmlichkeit im Einsatz. Zu hellen Geflügel- oder Kalbfleischgerichten, mit Majoran oder Oregano gewürzt, ist ein  gehaltvoller Weißwein mit voller Frucht ein perfekter Partner. Der Jahrgang 2003 hat solche Weine hervorgebracht. Rheingauer oder auch Pfälzer Riesling sowie Grauburgunder aus Baden oder Rheinhessen sind hier Wunschpartner.

Bei schweren Gänse-, Hammel- oder Schweinebraten ist der passende Rotwein eher gerbstoffbetont und gehaltvoll, wie beispielsweise Dornfelder oder Lemberger aus dem Barrique, die mit ihrer dunklen Frucht und den frischen Gerbstoffen dem leicht kampferartigen Aroma ein Gegengewicht bieten.

 

Petersilie:

Ein Tausendsassa unter den Gewürzkräutern. Das vielfältige, manchmal glatte, manchmal krause Grün ist im Salat ebenso willkommen wie in Suppen, Eintöpfen, Saucen, Gemüsen, und und und. Der etwas süßliche Duft und der würzige, leicht scharfe Geschmack verhält sich gegenüber Wein unkompli-ziert. Seine Aromen sind eher begleitend, lassen sich von einem Weißburgunder leicht locken und beispielsweise in Verbindung mit Fisch mit einem leichten Riesling von der Mosel intensivieren. Auch Chardonnay unterstreicht die feine Würze.

 

Salbei:

Das strenge, kräftige Aroma ist in der Küche vielseitig einsetzbar; in Suppen, Eintöpfen, Gemüsen und Nudelgerichten, Bratensaucen, mit Kalbsleber, Geflügel ...

In Geruch und Geschmack erinnert es an eine Mischung aus Lavendel und Kampfer, wirkt leicht adstringierend. Kräftige Weißweine mit milder Säure, vielleicht auch einer gewissen Reife, sind dann bei Gemüse und hellen Fleischgerichten ideale Partner. Zu dunklem Braten und Fleisch mit kräftigen Röstaromen (z.B. Schmorbraten) empfehlen sich kräftige Rotweine mit nachhaltigen Tanninen: Dornfelder aber auch im Holzfass ausgebauter Spätburgunder aus Baden.

 

Schnittlauch:

Das beliebte Zwiebelkraut bringt neben dem milden Zwiebelaroma noch das frische Grün und reichlich Vitamin C mit. Es wird nur roh und stets ganz frisch verwendet. Sein feiner Zwiebelgeschmack wird von leichten Weißweinen mit milder Säure betont. Zu Frischkäse und Salaten und Kartoffeln, die mit dem frischen Grün geschmackvoll ergänzt sind, passen vor allem die Classic-Weine mit ihrer fein-fruchtigen Harmonie. Auch Rosé-Weine mit lebendiger Frucht mögen die kleinen pikanten Röllchen.

 

Thymian:

Das duftige Gewürzkraut hat sich mit der mediterranen Küche in unseren Breiten etabliert. Sein balsamisch-bitterer Geschmack und seine Gerbstoffe sind eine beliebte Würze bei vielen "gehaltvollen" Gerichten. Die ausdrucksvollen Aromen der kleinen Pflänzchen suchen auch im Wein Ausdruck und Kraft, gepaart mit einer frischen Säure, wie man sie beispielsweise in einem Spätburgunder Weißherbst findet. Auch Riesling - gerne  mit einer dezenten Restsüße - ist vor allem zum beliebten Zitronenthymian ein willkommener Bündnispartner.

 

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